Zwischenmenschliche Kommunikation verstehen: Die Transaktionsanalyse (TA)

Die Transaktionsanalyse ist eine psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeitsstruktur, die 1964 vom amerikanischen Psychiater Eric Berne (1910-1970) entwickelt wurde. Die TA verfolgt Ziele, die dem kommunizierenden Mensch einen freieren Umgang mit sich selbst und mit anderen ermöglicht.

Grundsätzlich birgt jede Form von Kommunikation ein Konfliktpotenzial. Zwischenmenschliche Konflikte entstehen meist durch ein bestimmtes individuelles Verhaltens- oder Reaktionsmuster in alltäglichen Kommunikationen. Die Transaktionsanalyse zeigt Möglichkeiten auf, aus einem gegebenen Konflikt ‚auszusteigen’ bzw. durch Kenntnis der Funktionsweise der TA einem solchen Konflikt vorzubeugen.

Ein Konflikt zwischen zwei oder mehr Kommunizierenden widerspiegelt eine Auseinandersetzung, einen Streit oder ein Zerwürfnis (konträre, entgegengesetzte Positionen). Unterschiedliche Motive, Wünsche, Werte oder Gefühlslagen der Kommunikationspartner prallen aufeinander.

Eine Störung des Kommunikationsprozesses liegt dann vor, wenn eine Diskrepanz zwischen der Absicht des Senders (das Gesagte) und der Wirkung beim Empfänger (das Gehörte) besteht.

In der Kommunikation mit anderen wechseln wir zwischen verschiedenen ICH-Zuständen. Erkennbar ist das z.B. an Wortwahl, am Tonfall und auch am Inhalt dessen, was wir sagen sowie an unserer Mimik, Gestik und Körpersprache.

Das eigentliche TA-Modell nach Eric Berne beruht auf drei verschiedenen sogenannten „ICH-Zuständen“.

Diese drei ICH-Zustände sind

das Eltern-Ich:

Jedes Individuum „trägt in seinem tiefsten Inneren seine Eltern mit sich herum.“ In der Kommunikation äussert sich dies dann z.B. darin, dass wir unseren Gesprächspartner bevormunden, ihm sagen, was er zu tun hat, sein Verhalten missbilligen oder uns fürsorglich bemutternd ihm gegenüber verhalten.

das Erwachsenen-Ich:

Unser ‚Erwachsenen-Ich’ ist reif und kann Situationen weitestgehend sachlich und objektiv betrachten und beurteilen. Kommunizieren wir in unserem Erwachsenen-Ich-Zustand, dann behandeln wir unser Gegenüber gleichwertig, respektvoll und sind sachlich-konstruktiv.

das Kind-Ich:

So wie wir unbewusst aber ständig unsere ‚Eltern’ in uns tragen, so lebt in uns immer auch das ‚Kind’ weiter, das wir einmal waren. Wir reagieren gelegentlich trotzig oder uneinsichtig, können aber auch albern oder unsicher sein. Auch konstruktiv-positive Qualitäten wie Phantasie, Neugier und Lerneifer können zu dem ‚Kind in uns’ gehören und sich derart in unserer Kommunikation widerspiegeln.

Zusammenfassend darf gesagt werden, dass die Kenntnis und die Anwendung der Transaktionsanalyse jedem Kommunizierenden ermöglicht zu erkennen, wann man sich durch seinen eigenen Kommunikationsstil selbst behindert, um dann daraus die richtigen Konsequenzen für künftig positiver verlaufende Kommunikationen zu ziehen. Es gilt auch hier, das eigene Verhaltens- und Reaktionsmuster stets aufs neue zu reflektieren, indem man sich fortlaufend hinterfragt:

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